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Wohnen im Alter - Wohnformen & Trends

Wohnen im Alter Wohnformen Trends Tipps

Die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft zeigt einen stetig steigenden Anteil älterer Menschen. Insbesondere in der Schweiz wird bis zum Jahr 2025 jede fünfte Person über 65 Jahre alt sein, und bis 2035 sogar jede vierte. Gleichzeitig möchten immer mehr Menschen dank guter Alters- und Gesundheitsvorsorge bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden wohnen. In diesem Artikel betrachten wir die Herausforderungen und Lösungen dieser Entwicklung und zeigen zukunftsweisende Wohnkonzepte für das Leben im Alter auf.

Demografische Entwicklung

Alterung der Bevölkerung

Die Alterspyramide zeigt, dass der Anteil junger Menschen im Jahre 1900 noch sehr hoch war. Zwischen 1943 und 1966 gab es dann eine Geburtenspitze und es folgten die Babyboomer. Bis im Jahr 2045 wird sich der Anteil der 65-Jährigen von 18% auf rund 27% erhöhen und der Anteil von über 80-jährigen wird sich von aktuell gut 5% auf 10% steigern. In 10 Jahren wird es mehr Menschen ab 65 Jahren geben als Jugendliche und Kinder unter 20 Jahren. Ein Viertel der Bevölkerung wird dann über 65-jährig sein.

Politische Herausforderungen

Die rasante Zunahme von Menschen im 3. und 4. Lebensalter zwingt die schweizerische Alterspolitik, sich verstärkt mit den folgenden Themen auseinanderzusetzen:

  • Ein mögliches längeres Arbeitsleben
  • Förderung und Unterstützung eines selbstbestimmten Lebens im Alter
  • Unterschiedliche Lebens- und Bedürfnislagen älterer Menschen
  • Garantieren der Solidarität und Unterstützung von Hilfsbedürftigen
  • Steigende Pflege- und Unterstützungsbedürfnisse und deren Kosten
  • Übergreifende Generationenpolitik durch die erweiterte gemeinsame Lebensspanne

Krankheitsbilder

Auch wenn die allgemeine Lebenssituation heute gut ist, lassen sich im Alter körperliche Beeinträchtigungen nicht verhindern. Die häufigsten Krankheitsbilder sind die Folgenden:

  • Funktionelle Einschränkungen
  • Depressionen durch schlechtes mentales Wohlbefinden
  • Stürze als häufigste Unfallart
  • Chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Arthrose und Osteoporose
  • Herz- und Kreislauferkrankungen als häufigste Todesursache
  • Flüssigkeitsmangel führt zur Abnahme körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit
  • Suchtverhalten wie Rauchen, Alkohol und Medikamentenmissbrauch
  • Demenz, was zu Gedächtnisverlust führt

Ambulant vor Stationär

Die Alterspflege befindet sich im Wandel und es ist nicht nur erstrebenswerter, sondern auch volkswirtschaftlich günstiger, leicht pflegebedürftige Menschen ambulant zu Hause statt stationär in einem Heim zu betreuen. Dies deckt sich auch mit dem Wunsch der meisten älteren Menschen, möglichst lange selbstständig zu Hause leben zu können. Der Bund sieht hier Handlungsbedarf und hat die Regelung «ambulant vor stationär» in die Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) aufgenommen. Die ambulante Pflege und das betreute Wohnen gewinnen deshalb künftig noch mehr an Bedeutung.

Übersicht von Wohnformen im Alter

Es gibt heute bereits eine Vielzahl verschiedener Wohnkonzepte, die sich je nach Bedürfnis- und Altersphase anbieten. Die folgende Aufzählung zeigt eine Abgrenzung der möglichen Wohnformen und gliedert diese nach Betreuungsintensität:

  1. Privates Wohnen: Miete oder Eigentum einer Wohnung oder eines Hauses.
  2. Privates gemeinschaftliches Wohnen: Zusammenleben mehrerer Personen in einer Wohnung oder einem Haus, die sich Küche und Wohnzimmer teilen, aber ein eigenes Zimmer haben.
  3. Alterswohnen: Liegenschaft mit Alterswohnungen ohne Betreuung vor Ort.
  4. Betreutes Alterswohnen: Zum Beispiel eine Seniorenresidenz, angebunden an einen Pflegebetrieb mit ambulanten Dienstleistungen.
  5. Private Unterstützungslösungen: Ältere Menschen stellen unentgeltlich ihren Wohnraum gegen Hilfeleistung zur Verfügung oder Privatpersonen bieten pflegebedürftigen Personen einen Pflegeplatz in der eigenen Wohnung an.
  6. Pflegewohnangebote: Dazu gehörigen Pflegeheime, Pflegewohngruppen oder Altersheime.

Alters- und seniorengerechtes Wohnen

Anpassung des Wohneigentums

Ältere Eigenheimbesitzer sollten frühzeitig in Erwägung ziehen, die Wohnung oder das Haus altersgerecht zu machen, d.h. bauliche Anpassungen vorzunehmen: Duschnische statt Badewanne, Treppenlift statt Treppe, Entfernung von Türschwellen, Anbringen von Haltegriffen usw. Vielfach gehen solche Umbauten auch einher mit einer «Redimensionierung». Nach dem Auszug der Kinder ist das Haus ohnehin viel zu gross und müsste seit langem neu, sinnvoller aufgeteilt werden. Jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen, mit dem Umbau das Eigenheim auch gleich seniorengerecht zu machen.

Neue Wohnformen

Nicht alle Seniorinnen und Senioren sind jedoch in der komfortablen Lage, ihr Wohneigentum an ihre veränderten Bedürfnisse im Alter anzupassen. Als Mieter müssen sich viele auf die Suche nach etwas Neuem, Geeigneterem machen. Glücklicherweise gibt es seit einigen Jahren erfreuliche Entwicklungen hin zu neuen Wohnformen, in denen sich die Generationen treffen und voneinander profitieren und lernen können, anstatt aneinander vorbeizuleben. Für ältere Menschen, die Geselligkeit und sozialen Austausch schätzen, könnte zum Beispiel eine Wohn- oder Hausgemeinschaft ideal sein.

Betreutes Wohnen und Selbstständigkeit

Selbst organisierten Wohn- und Hausgemeinschaften haben jedoch vor allem dort Aussicht auf Erfolg, wo alle Altersgruppen sich noch ohne grössere Probleme gleichermassen einbringen können. Die stetige Zunahme der betagten Wohnbevölkerung in der Schweiz lässt dies aber nicht immer zu, lässt hingegen den Bedarf an Gemeinschaften anwachsen, in denen auf besondere Bedürfnisse noch besser eingegangen werden kann. Und so werden im grossen Stil Häuser, Zentren oder ganze Wohnsiedlungen mit so genannten Alterswohnungen geschaffen.

Herausforderung «Altersdemenz»

Mit zunehmender Alterung der Gesellschaft wird die Anzahl an demenzkranken Personen zunehmen. Diese Spezialbauten sind aufwendig und kostspielig und werden die staatlichen Budgets belasten.

Herausforderung «Wohnen in Zentrumslagen»

Das Bedürfnis der älteren Generation nach einer gut erschlossenen Wohnung ist zentral. Unabhängige Pensionierte sind noch stärker auf den Komfort von öffentlicher Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen und Erholung im unmittelbaren Umfeld angewiesen. Qualifizierte Verdichtung, An- und Aufbauten sind gefordert, um all den jungen und älteren Wohnungssuchenden in die Zentren gerecht zu werden.

Herausforderung «Kleinwohnungen»

Wohnen im Alter heisst Wohnen in einem Kleinhaushalt. Pensionierte leben zu zweit oder alleine, dadurch wird die Nachfrage an Zweieinhalb- und Dreieinhalb-Zimmer-Wohnungen in gut erschlossenen und versorgten Zentrumsregionen weiter zunehmen.

Herausforderung «hindernisfreier Altbestand»

Neue Wohnungen sind heute weitgehend hindernisfrei. Senioren leben jedoch oft in erschwinglichen Altbauwohnungen und möchten im gewohnten Umfeld bleiben. Es sind Grundlagen und Strategien für kostengünstiges, hindernisfreies Umbauen von Altbau-Liegenschaften zu entwickeln.

Fazit

Das Leben im Alter 2030 wird geprägt sein von innovativen und angepassten Wohnkonzepten, die den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung gerecht werden. Ob in den eigenen vier Wänden, in gemeinschaftlichen Wohnformen oder betreuten Wohnangeboten, die Zukunft des altersgerechten Wohnens in der Schweiz ist vielversprechend. Durch die Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und der Herausforderungen, die sich daraus ergeben, können wir sicherstellen, dass ältere Menschen in unserer Gesellschaft ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen können.




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